Management-Informationssystem (MIS)
Inhalt
» Zweck von Management-Informationssystemen
» Nur Strategie-relevante Informationen verwenden
» Übermittlung relevanter Informationen an die richtigen Personen
Vertiefung
Zweck von Management-Informationssystemen
Im Kontext des Strategischen Managements soll ein Management-Informationssystem zum einen die Strategie-Entwicklung unterstützen, indem es strategierelevante Informationen zur Verfügung stellt, mit denen die Strategie entwickelt und vor allem kontinuierlich weiterentwickelt werden kann. Zum anderen spielt es eine wichtige Rolle bei der Implementierung der Strategie: Es dient der Information der Führungskräfte über Strategie-Inhalte und ermöglicht eine Kontrolle der Implementierung. Dies geschieht durch strategieorientiertes Management-Reporting, nämlich Erfassen, Aufbereiten und Zur-Verfügung-Stellen relevanter Informationen.
In Unternehmen werden tagtäglich große Mengen an Informationen generiert, verarbeitet, gespeichert und aufbereitet. Informationen über Markt- und Wettbewerbsentwicklungen, Kundendaten, Auftragsdaten, Informationen aus Controlling und Rechnungswesen, Produktionsdaten, Informationen zur Patentsituation, zu Einkaufspreisen, zur Mitarbeiterzufriedenheit, zu Finanzierungskosten – um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Informationen sind in der Regel an ganz unterschiedlichen Stellen verfügbar und werden von unterschiedlichen Personen benötigt. Die Rolle eines Management-Informationssystems besteht darin, aus dieser Informationsflut den richtigen Personen die richtigen Informationen zur Verfügung zu stellen.
Nur Strategie-relevante Informationen verwenden
Damit ein Management-Informationssystem die Strategie-Entwicklung und Implementierung sinnvoll unterstützt, ist zunächst zu klären, welche Informationen vor dem Hintergrund der spezifischen Strategie erforderlich sind. Strebt ein Unternehmen Innovationsführerschaft an, stellen z.B. der Umsatzanteil von Produkten, die weniger als drei Jahre auf dem Markt sind, oder die Anzahl der Produkte in den jeweiligen Stufen der Entwicklungs-Pipeline Strategierelevante Informationen dar. Ein Unternehmen hingegen, welches Kostenführerschaft anstrebt, benötigt z.B. eher Informationen über die Entwicklung der Produktionskosten, den Erfolg von Effizienzsteigerungsmaßnahmen und Benchmark-Daten zur Kostenstruktur der Wettbewerber sowie zur Preisentwicklung in den Märkten. Der Informationsbedarf hängt also stark von der verfolgten Strategie ab. Wichtig ist jedoch grundsätzlich, dass die Informationen alle relevanten Dimensionen umfassen sollten und sich nicht einseitig auf einen Bereich beziehen (z.B. nur Finanzkennzahlen). Ein Instrument zur Strukturierung der erhobenen Informationen stellt die Balanced Scorecard dar.
Übermittlung relevanter Informationen an die richtigen Personen
Neben der Frage, welche Informationen grundsätzlich relevant sind, ist auch zu definieren, wer diese Informationen in welcher Detaillierung für welchen Zeitraum benötigt. So ist für die Leitung einer Division beispielsweise die monatliche Umsatzentwicklung pro Produktgruppe steuerungsrelevant, während die Leitung der Verkaufsabteilung einer Produktgruppe die wöchentliche Umsatzentwicklung pro Produkt und evtl. sogar pro Produktvariante benötigt.
Ein solches Top-Down-Vorgehen stellt sicher, dass das Management seine Aufmerksamkeit auf diejenigen Informationen fokussiert, die strategierelevant sind. Neben dem Planungs- und Kontrollsystem, zu dessen Ausgestaltung das hier geschilderte Vorgehen dient, sind bei der Gestaltung des Management-Informationssystems weitere Komponenten zu betrachten (Datenbasis, Methoden- und Modellbasis, Dokumentationssystem). Auf diese soll hier allerdings nicht näher eingegangen werden, da sie hauptsächlich der Unterstützung des Planungs- und Kontrollsystems dienen.
The Role of Management Information System (MIS) and Decision Support System (DSS) for Manager’s Decision Making Process
Autor: Achim Sztuka