Strategie – eine Definition

Strategie

Obwohl der Begriff Strategie vor relativ kurzer Zeit noch gar nicht bekannt war, hat er sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der meistverwendeten Begriffe in Unternehmen etabliert. Doch was bedeutet Strategie eigentlich genau und welche „Arten“ gibt es? Lesen Sie es hier.

 

Ursprünglich die „Kunst der Heeresführung" (griechisch: strategos), wird der Strategiebegriff heute auf viele Arten definiert. Eine gängige Definition setzt Strategie gleich mit „den Plänen des Top-Managements, jene Ergebnisse zu erreichen, die sich mit der Mission und den Zielen der Organisation decken" (Wright/Pringle/Kroll)

Die genannte Definition stellt ein Verständnis von Strategie dar, welches gerade unter Praktikern, aber auch in vielen wissenschaftlichen Publikationen und Lehrbüchern, vorherrscht. Die Literatur zum Fachgebiet des Strategischen Managements bietet jedoch auch ganz andere Sichtweisen, die im Folgenden kurz umrissen werden sollen. Eine grobe Kenntnis der verschiedenen Sichtweisen hilft zum einen, die zahlreichen Veröffentlichungen zum Strategischen Management besser einordnen zu können, zum anderen ermöglicht sie es, auf spezifische Situationen und Aufgabenstellungen angemessen einzugehen.

"Five Ps for Strategy"

Mintzberg unterscheidet zwischen fünf Interpretationen des Strategiebegriffs („Five Ps for Strategy"):

  • „Plan": Strategie beschreibt einen angestrebten Zielzustand und den Weg dorthin.
  • „Pattern": Strategie wird als ein Muster aufgefasst. Eine Vielzahl in der Vergangenheit getroffener Einzelentscheidungen ergeben zusammen ein konsistentes Muster. Sie werden nachträglich in einen Gesamtzusammenhang – die Strategie – gestellt.
  • „Position": Strategie wird als eine Position in Markt und Wettbewerb verstanden, welche ein Unternehmen einnehmen will.
  • „Perspective": Strategie als Perspektive legt die Art und Weise fest, wie eine Organisation agiert. Sie lenkt den Blick der handelnden Personen hin zur großen Vision.
  • "Ploy": Strategie wird oft auch als eine Art List verstanden, mit deren Hilfe Konkurrenten ausgetrickst werden.

Die beabsichtige Stratgie unterscheidet sich häufig von der realisierten Strategie

Strategie kann man formulieren und versuchen umzusetzen. Klappt dies vollständig, so entspricht die beabsichtigte der realisierten Strategie. Dieser Idealfall tritt in der Realität jedoch selten ein. Oft wird ein Teil der Strategie nicht umgesetzt (unrealisierte Strategie), und im Prozess der Umsetzung kommen neue Strategieelemente hinzu, sei es durch Impulse aus dem Umfeld der Organisation, sei es durch Handlungen von Personen in der Organisation (z.B. Entwicklung wichtiger neuer Produkte, Durchsetzung bestimmter Interessen). Man spricht dann von sich herausbildender Strategie. Unrealisierte und sich herausbildende Strategie sind verantwortlich dafür, dass die beabsichtigte selten exakt mit der realisierten Strategie übereinstimmt. Als Konsequenz daraus ergibt sich, dass sich Denken und Handeln nicht vollständig trennen lassen. Im Elfenbeinturm entwickelte Strategien haben schlechtere Umsetzungschancen als solche, an deren Entwicklung möglichst viele Organisationsmitglieder beteiligt waren. Und da immer auch Lernprozesse stattfinden, ist eine gewisse Flexibilität ein klarer Vorteil.

Schließlich existiert Strategie auf unterschiedlichen Ebenen und beinhaltet verschiedene Denkprozesse. Diversifizierte Unternehmen haben eine Gesamtstrategie, die sich u.a. mit der Wahl der Geschäftsfelder befasst. Auf einer hierarchisch tieferen Ebene haben sie mehrere Geschäfts(feld)strategien, die sich u.a. mit der Frage befassen, wie das Unternehmen sich in den jeweiligen Geschäftsfeldern verhalten soll. Auf beiden Ebenen sind analytische Denkprozesse erforderlich, z.B. bei Markt- und Wettbewerbsanalysen. Daneben benötigt Strategie aber auch konzeptionelles Denken, nämlich dann, wenn die Ergebnisse der Analyse in die eigentliche Strategie überführt werden sollen. Analyse führt noch nicht zur Strategie, erst die Synthese.

Michael E. Porter: What is Strategy?

Im Artikel beschreibt Micheal E. Porter die drei Schlüssel-Prinzipien die der strategischen Positionierung zugrunde liegen.

Micheal E. Porter: What is Strategy?

Ein Ausschnitt eines Auftritts von Michael E. Porter, in dem er kurz und klar definiert was Strategie (nicht) ist.

 

Autor: Achim Sztuka

 

Bild oben © Silke Kaiser / PIXELIO'

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